Liebe Mitglieder, Freund*innen, Förderer und Interessierte des Permakultur Schwanheimer Düne e.V.‘s!
Leider müssen wir euch mitteilen, dass wir uns akut in einer schwierigen Lage befinden, da seitens des Umweltsamts vom Verein ein vollständiger Abbau aller Strukturen auf dem Gelände gefordert wird. Dies umfasst den Abbau ALLER bestehenden Infrastrukturen, der Zäune, Hecken, Beete und „sonstige Ausstattungen der Freizeitnutzung“ (Bänke, Bühne etc.), sowie die Forderung nach einer anschließenden „tiefgründigen“ Auflockerung der Erde sowie Begrünung der Erde mit Wiesensaatgutmischung.
Argumentativ wirft uns das Umweltamt vor, gegen das Bundesnaturschutzgesetz in Verbindung mit dem Hessischen Ausführungsgesetz zum Bundesnaturschutzgesetz sowie derLandschaftsschutzverordnung „Grüngürtel und Grünzüge in der Stadt Frankfurt am Main“ zu verstoßen, da durch unsere Handlungen der Naturhaushalt und das Landschaftsbild erheblich beeinträchtigt seien. Außerdem würden wir als Fremdkörper in der Landschaft in Erscheinung treten und die örtlichen Funktionen des Bodens beeinträchtigen, sowie für die Tierwelt unbrauchbar machen.
Hierbei sei jedoch darauf hingewiesen, dass besagte Bauten mehrheitlich schon seit Jahrzehnten bestehen und vom Verein lediglich renoviert und an die Bedürfnisse des Vereinslebens angepasst wurden. Zudem ist unsere Arbeit im Sinne der Permakultur darauf ausgelegt, so wenig wie möglich in das bestehende Ökosystem einzugreifen, sondern bestehende Tier- und Pflanzenpopulationen zu fördern und zu erhalten.
Im direkten, von herkömmlicher Landwirtschaft geprägten Umfeld stellt der Garten in seiner jetzigen Form einen Rückzugsort für eine VIelzahl an Tieren und insekten dar. Diverse, teils seltene Tierarten, wie Gartenschläfer, Eidechsen, Erdhummeln und -bienen, verschiedene Singvögel und mehr haben den Permakultur Garten Schwanheimer Düne und die bestehenden Strukturen als ihr Heim und Lebensraum gewählt. Die geforderten Maßnahmen wären nur durch den Einsatz schwerer Gerätschaften möglich und würden einen massiven Eingriff in den selbst gewählten Lebensraum dieser Tiere bedeuten. Die infrage stehenden Strukturen im Permakulturgarten sind im Laufe der Jahrzehnte mit der Natur verwachsen und ohne Zerstörung des Ökosystems ist ein Abbau vieler Strukturen unmöglich! Den Vorwurf des Fremdkörpers in der Landschaft und des Eingriffs ins Landschaftsbild weisen wir somit, vor allem im Hinblick auf den in Sichtweite gelegenen Industriepark Höchst, welcher sich keine 500 Meter entfernt befindet, entschieden zurück!
Auch unser Verein und seine Tätigkeiten sind keine Fremdkörper sondern koexistieren mit der Natur und Landschaft als funktionierende Symbiose aus Natur, Kunst und (Perma) Kultur
Wir betreiben aktiven Arten- und Landschaftsschutz, indem wir auch die anliegenden Flächen regelmäßig reinigen und im Rahmen von Müllsammelaktionen von Unrat befreien. Weiterhin ist der bestehende Ort ein Begegnungsraum für ALLE Interessierte und ein Anlaufpunkt für [viele] Menschen verschiedenster Kulturen und jeden Alters, sodass wir uns nicht als Fremdkörper verstehen, sondern als Ort, der Menschen und Natur zusammenbringt.
Die geforderten Maßnahmen würden die Arbeit und das Wirken des Vereins nahezu unmöglich machen, sodass die Zukunft des ungewiss ist.
Der Abbau aller Infrastruktur sowie der Abriss bestehender permakultureller Maßnahmen (Gemüse-& Kräuterbeete, Benjeshecke, Insektenhotel, Heuballen als Behausung versch.Tiere, einschl. der oben genannten Gartenschläfer, Eidechsen, etc.) zerstört die jahrelange und liebevolle Arbeit des Vereins und greift massiv in ein bereits jahrzehntelang-bestehendes und natürlich gewachsenes Ökosystem ein.
Auch wäre der Ort als interkultureller und -generationeller Begegnungsraum kaum mehr nutzbar. Pädagogische und vereinsübergreifende Projekte, die in den letzten Jahren verwirklicht wurden, haben unter den Bedingungen, wie sie vom Umweltamt verlangt werden, keine Zukunft mehr.
Deswegen bitten wir Euch an dieser Stelle – werdet aktiv, unterstützt uns, macht mit und uns sichtbar!
Der Permakultur Schwanheimer Düne e.V. muss als Naturschutzprojekt und wertvoller soziokultureller Natur- und Begegnungsraum erhalten bleiben, damit auch zukünftige Generationen an diesem Ort, gegenseitige Fürsorge im Einklang mit der Natur, ein gutes Leben für alle mit neuen Möglichkeiten, erfahren dürfen.
Euer Permakultur Garten Schwanheimer Düne e.V.
#PermiBleibt #Permakultur #Gadde
Telegramm: http://t.me/permakultffm